Pädagogische Haltung
Unser Bild Vom
Kind
Kinder
sind von sich aus neugierig und wollen aktiv ihre Welt erkunden. Dabei suchen
sie sich immer wieder Herausforderungen, an denen sie sich ausprobieren und an
denen sie wachsen können. Bei der Bewältigung der Herausforderungen, die sich
jedes Kind individuell und selbstreguliert nach seinen eigenen gegenwärtigen Bedürfnissen
sucht, lernt es sich selbst kennen und einschätzen.
Obwohl
Kinder nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit streben, bedürfen sie doch
gleichzeitig unseres Schutzes sowie unserer Unterstützung und Wertschätzung um
sich anerkannt und selbstsicher zu fühlen. Die konstanten Bindungen auch zu den
Erziehern stellen dabei den sicheren Hafen dar, der ihnen auf ihren Erkundungsreisen
Halt gibt.
Kinder, die wir
betreuen: entwicklungspsychologische Grundlagen
Kinder
durchleben in ihrer Entwicklung verschiedene Phasen, die für sie intensiv und
aufregend, aber auch beängstigend und anstrengend sein können.
Die
erste große Herausforderung, die die Kinder bei uns bewältigen müssen, ist der Eintritt
in den Kindergarten. Hier erleben sie teilweise zum ersten Mal die Trennung von
ihren Eltern und ihrer gewohnten Umgebung. Sie finden sich als Teil einer
Gruppe wieder, in der sie ihre eigene Rolle erst noch finden müssen. Dabei lernen
sie zunächst, sich auf andere einzustellen. Von ihrer anfangs noch ich-zentrierten
Welt entwickeln sie sich so zu einem gruppenfähigen Kind, das sich in andere
hinein versetzen und Rücksicht nehmen kann.
In
jeder neuen Gruppe gibt es zudem neue Regeln und Grenzen, die zu erlernen und
zu akzeptieren oft keine leichte Aufgabe ist. Gleichzeitig bieten diese aber,
z.B. in Form von regelmäßigen Ritualen, Sicherheit und Orientierung für den
neuen Alltag.
Kindergartenkind
zu werden und zu sein ist darüber hinaus ein großer Schritt auf dem Weg zur
Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Dieser Schritt vollzieht sich in
der Regel unter anderem mit dem „Sauber-werden“ und mit einer grundsätzlichen
Entwicklung des Körperbewusstseins sowie der Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität.
Rechte von Kindern
„Jedes Kind hat das
Recht, so akzeptiert zu werden, wie es ist“
Bei
uns ist jedes Kind willkommen. Es darf sich gemäß seinem Entwicklungsstand in
seinem eigenen Tempo entfalten und ausprobieren. Dabei wird jedes Kind ernst
genommen, was sich u.a. bei den regelmäßigen Kinderkonferenzen zeigt, bei denen
sie ihre Wünsche und Kritik äußern können und so eingeladen werden, ihren Kindergartenalltag
aktiv mit zu gestalten.
„Jedes Kind hat das
Recht auf aktive, positive Zuwendung und Wärme“
Als
Ansprechpartner im Kindergarten möchten wir für jedes Kind da sein, wenn es uns
braucht. Auf Augenhöhe wenden wir uns ihm zu und unterstützen es bei seinen
Problemen. Auch Wärme durch Körperkontakt, wie beispielsweise beim Vorlesen auf
dem Schoß, bieten wir ihm, wenn es diese sucht. Da aber auch Kinder ihre Grenzen
haben, die es zu respektieren gilt, wird ihm dies nicht aufgezwungen.
„Jedes Kind hat das
Recht auf eine vielfältige, anregungsreiche und gestaltbare Umgebung, die zum
Forschen, Experimentieren und zu vielfältigen Erfahrungen einlädt“
Auf
unserem großzügigen Außengelände kann jedes Kind sein Spiel frei gestalten. Da
wir auf Spielzeug verzichten, werden die Kinder drinnen und draußen zum Experimentieren
angeregt. Der Umgang mit verschiedenen Naturmaterialien fördert dabei ihre
Fantasie und Kreativität. Auch haben sie die Freiheit zu entscheiden, mit wem
sie sich beschäftigen möchten, d.h. ob sie eher unter sich sein oder an Angeboten
teilnehmen wollen. Sowohl auf der Wiese als auch im Haus haben sie die
Möglichkeit, z.B. beim Versorgen der Tiere oder beim Decken des Tisches, mit zu
helfen und dabei Verantwortung zu übernehmen.
„Jedes Kind hat das
Recht, Konsequenzen des eigenen Verhaltens zu erfahren“
Regeln
sind uns im Kindergarten zwar wichtig, dennoch sind wir bemüht, so wenig
Vorgaben und Verbote wie möglich auszusprechen. Konsequenzen sowohl ihres
angemessenen als auch unangemessenen Verhaltens erfahren sie bei uns nicht nur
im sozialen Miteinander, sondern auch durch den täglichen Umgang mit den Tieren
und Pflanzen: So wird beispielsweise ein Schaf, das gejagt wird, Angst bekommen
und weglaufen; eine Blume, die ausgerissen wird, verwelkt.
Kinderrechte und Kinderbeteiligung
Ausgehend
von dem Grundsatz des Selbstvertrauens und des Vertrauens in Andere
werden die
Kinder an der Gestaltung des Alltags in der Kindertageseinrichtung
beteiligt.
Kinder lernen in verbalen und nonverbalen Aushandlungsprozessen, ihre
Meinung zu
äußern und zu vertreten. Sie erleben sich als Handelnde mit
dem Recht
auf eigene Entscheidungen und Verantwortung. Dazu gehört das
Zulassen von
»erwachsenenfreien« Situationen, in denen Kinder auf dem Wege der
Selbstorganisation
ihr Zusammenleben und Zusammenspiel entwickeln. Kinder
lernen
dadurch, Verantwortung im Gruppengeschehen zu übernehmen. Ihre
sozial-kognitiven
und kommunikativen Kompetenzen werden durch die Auseinandersetzung mit den
Meinungen und Sichtweisen anderer herausgefordert undgestärkt.
Die aktuellen gesetzlichen Vorgaben bezüglich des Kindeswohls, der
Beteiligungsverfahren
und der Fachkräfte-Schulung werden in den
individuellen
Einrichtungskonzepten sowie in unserem gesellschaftsinternen Schutzkonzept umgesetzt.
Rolle der
Bezugspersonen
Getrennt
von ihren Eltern sind den Kindern feste Bezugspersonen besonders wichtig. Wir bieten
ihnen diese enge Beziehung und Konstanz, damit sie sich in einem geschützten Rahmen
- häufig zum ersten Mal ohne die Eltern – selbst ausprobieren können. Als ihre
Begleiter unterstützen wir sie, wenn sie uns brauchen und geben ihnen
Sicherheit, wenn sie diese suchen. Zudem sehen wir es als eine zentrale Aufgabe
an, die Umgebung für sie so vorzubereiten, dass sie durch viele Anreize zum
Experimentieren und Konstruieren angeregt werden und so vielfältige Lernprozesse
durchlaufen, bei denen wir sie ebenfalls unterstützen können.
Da
sich Kinder stark an dem orientieren, was ihnen vorgelebt wird, sind wir schließlich
bemüht, ihnen als Vorbild zu dienen, etwa was den Umgang mit Mitmenschen und
mit den Tieren betrifft oder bei der Übernahme von Verantwortung.
Aufgaben und Ziele in der pädagogischen Arbeit
Bildung
Unter
Bildung verstehen wir die Aneignung verschiedener Fähigkeiten.
Bildung
ist also der Erwerb von Wissen und Verhaltensmustern bezüglich:
- sich selbst: Ich-Erfahrung
- anderer: Sozialerfahrung
- Dinge/Materialien: Materialerfahrung
Dieses
Wissen und die angemessenen Verhaltensstrategien erwerben Kinder über:
- kindliches Spiel, sich selbst
ausprobieren
- Kontakt und Beziehung zu Kindern und
Erwachsenen
- konkrete Bildungsangebote wie
themenspezifische Projekte
Bildung
im Kindergarten ist somit ein wechselseitiger, gemeinsamer Prozess, entstehend
aus dem eigenen Interesse des Kindes am Lernen und den Angeboten durch die
Pädagogen. Sie dient der Entwicklung in verschiedenen Bereichen, die
ganzheitlich ineinandergreifen. Diese Bereiche sind:
Bewegung:
Sie
ist die Voraussetzung für das Lernen und die Grundlage des Denkens und für
Sozialerfahrungen. Durch Bewegung bekommt das Kind ein Bild von sich selbst. Es
wird sich seiner selbst und seiner Gefühle bewusst. Insbesondere auf unserem
Grundstück bieten wir viele Räume zum Bewegen, in denen Kinder verschiedene
motorische Herausforderungen bewältigen und unterschiedliche Sinneserfahrungen
machen können. In den Wintermonaten nutzen wir zudem regelmäßig eine Turnhalle.
Feinmotorische
Kompetenzen erwerben die Kinder in unserem Kindergarten außerdem bei
unterschiedlichen Kulturfähigkeiten wie z. B. den Umgang mit Stift, Schere,
Besteck oder Zahnbürste sowohl im täglichen Umgang als auch bei gezielten Angeboten.
Unser
besonderes Konzept als Tier- und Naturkindergarten bietet vielfältige grob- und feinmotorische Anreize, wie z.B.:
- ein 4500 m² großes Außengelände
- verschiedene Naturmaterialien wie
Holz, Erde, Gras, Steine, Wasser, Stöcke, Wolle, Ton oder Stroh
- verschiedene Untergründe wie Wiese,
Schotter, Schlamm, Holz, Äste
- Höhenunterschiede und
Klettermöglichkeiten
- Bastel- und Gestaltungsmöglichkeiten
drinnen und draußen
- Umgang mit den Tieren und den
Pflanzen
Sozialverhalten
Durch
den täglichen Umgang miteinander in der Gruppe entwickeln die Kinder soziale
Umgangsformen und Konfliktfähigkeit. Das Einhalten von Regeln und das Treffen
von Absprachen erfordert von ihnen sowohl die eigenen als auch die Grenzen
anderer zu akzeptieren. So lernen sie, auch die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen
und auf sie einzugehen.
Bei
unserem alltäglichen Austausch mit den Kindern hören wir ihnen zu, erklären situationsgebunden
Sachverhalte oder machen auf möglicherweise Interessantes aufmerksam. Gezielte Angebote
ergänzen regelmäßig das Freispiel und schaffen neue Gruppensituationen, die zum
Lernen anregen.
Sprache
Die
Sprache sehen wir als eines der wichtigsten Werkzeuge, den eigenen Bedürfnissen
Ausdruck zu verleihen. Sie ist die Grundlage der Kommunikation, der Konfliktbewältigung
und des Wissenserwerbs. Vor diesem Hintergrund sind wir bemüht, nicht nur beim
Essen oder in den Gesprächskreisen, sondern auch in dem spontanen Austausch
eine angemessene Gesprächskultur zu pflegen, die sich durch ein angemessenes
Sprachniveau, Rituale und klare Regeln wie dem „einander zuhören“ auszeichnet.
Als spielzeugfreier Kindergarten hat bei uns die Sprache in Wort und Schrift
einen hohen Stellenwert und wird häufig selbst zum Gegenstand des Spiels. So beschäftigen
wir uns täglich mit Büchern, singen und reimen miteinander.
Musik
Die
Musik wird bei uns nicht nur als eine ergänzende Form des persönlichen Ausdrucks
geschätzt, sondern auch in ihrer Funktion als Gedächtnistraining, als wertvolles
Instrument zur Förderung der Sprachentwicklung und als Beitrag zur Stärkung des
Gruppengefühls. Gemeinsames Singen stellt deshalb durch das gesamte Jahr einen
wichtigen Teil unseres Tagesablaufs dar. Oft wird es kombiniert mit verschiedenen
Bewegungsabläufen, wie beispielsweise Fingerspielen. Aber auch durch Projekte
und Ausflüge bringen wir den Kindern Musik in ihren unterschiedlichsten Formen
näher.
Naturwissenschaften
Kinder haben von sich aus den Drang, die Welt in der
sie leben, zu verstehen und zu begreifen. Durch unser beson-deres Konzept werden
ihnen vielfältige Möglichkeiten gege-ben, physikalische und natur-wissenschaftliche
Erfahrungen zu machen und Zusammen-hänge zu verstehen. Sie können täglich mit
unter-schiedlichen Elementen, der Schwerkraft oder auch mit Zahlen
experimentieren und machen damit Erfahrungen, die ihr naturwissen-schaftliches Wissen
und ihr räumliches Denken fördern.
Spiel
Spielen
ist für Kinder grundsätzlich gleichzusetzen mit Lernen. Im Spiel übernehmen sie
neue Rollen und verarbeiten so die Realität und ihre Gefühle. Gleichzeitig
haben sie die Möglichkeit, Verhaltensweisen auszuprobieren, die sie sonst nicht
ausleben können, und Grenzen auszuloten. Da insbesondere beim Spiel in der
Gruppe Absprachen getroffen und Rücksicht genommen werden muss, können die Kinder
wichtige Erfahrungen für das Sozialverhalten machen. Schließlich werden durch
das Spiel noch die Kreativität und ihre Fantasie angeregt. Dies
fördern wir sowohl durch die Möglichkeit des Freien Spiels ohne vorgegebenes
Material, als auch durch Gruppenspiele, Regelspiele, Konstruktionsspiele und
Rollenspiele.
Erziehung
Was
wir den Kindern in erster Linie mit auf den Weg geben wollen ist:
- Selbstvertrauen
- Selbständigkeit
- Teamfähigkeit
- Rücksichtsvoller Umgang mit der
Umwelt
- Verantwortungsbewusstsein
Erziehung
im Kindergarten ist ein aktiver Prozess, der von den pädagogischen Fachkräften
ausgeht: Sie schaffen bewusst Anreize, die der Entwicklung und Förderung der
Kinder und deren Sozialverhalten dienen. Dabei spielen auch die Aufstellung und
Einhaltung von Regeln eine wesentliche Rolle.
Als
Bezugspersonen bauen wir möglichst feste Bindungen zu jedem Kind auf und
unterstützen es in seinem Alltag und bei aktuellen Problemen. So helfen wir den
Kindern bei der Artikulation ihrer Wünsche und Bedürfnisse und begleiten sie
beim Lösen von Konflikten. Unter Abwägung möglicher Gefahren bieten wir ihnen dabei
grundsätzlich die Möglichkeit, Probleme zunächst eigenverantwortlich zu lösen.
Auf diese Weise möchten wir dazu beitragen, sie für ein aktives Erforschen ihrer
Umwelt zu motivieren und zu befähigen.
Unserer
Rolle als Vorbilder für die Kinder sind wir uns dabei stets bewusst.
Betreuung
In
der Zeit, in der die Kinder uns anvertraut sind, tragen wir die Verantwortung dafür,
dass es ihnen gut geht. Ihre Sicherheit hat dabei für uns oberste Priorität. Unser
Anspruch, ihnen möglichst viel Freiraum und Erfahrungsraum zu bieten, wird deshalb
immer unter Berücksichtigung des Sicherheitsaspektes umgesetzt. Auch der
Durchsetzung von Regeln, wie z.B. der Vorgabe nur bis zu einer bestimmten Höhe
in den Bäumen zu klettern, kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.
Als
Kindergarten sind wir zum einen ein Bildungsort, zum anderen aber auch ein
Dienstleistungsunternehmen. Um auch im Sinne der Kinder beiden Aspekten gerecht
werden, legen wir großen Wert auf eine gute und enge Zusammenarbeit mit den
Eltern.
Gestaltung
der pädagogischen Arbeit
Übergänge
Übergange
sind immer gleichzeitig Neuanfang und Abschied. Dazu gehören zum Beispiel der
Eintritt in den Kindergarten oder die bevorstehende Einschulung. Da Kinder vornehmlich
im Hier und Jetzt leben, haben sie noch kein ausgeprägtes Vorstellungsvermögen
für die Zukunft. Das kann Unsicherheit, Angst, Aufregung, Zweifel, Traurigkeit
aber auch Vorfreude auslösen. Deshalb sind wir bemüht, Folgendes zu möglichst erfolgreichen
Übergängen beizutragen:
- wir bieten Sicherheit, Stabilität
und Gesprächsbereitschaft
- wir thematisieren und bearbeiten den
Übergang beispielsweise mithilfe von Büchern
- wir arbeiten eng mit den Eltern
zusammen
- wir bieten Begleitung und Orientierung
- wir bauen ein intensives
Vertrauensverhältnis zu Eltern und Kindern auf
Eingewöhnung
Die
Eingewöhnung in den Kindergarten erfolgt bei uns in mehreren Schritten und in
enger Zusammenarbeit mit den Eltern. Dies beginnt schon mit dem Schnuppertag,
an dem sowohl das Kind als auch die Eltern die Gelegenheit bekommen, den Kindergarten
kennenzulernen bevor sie den Betreuungsvertrag unterschreiben.
Dem
Schnuppertag folgt ein Aufnahmegespräch, in dem wir über den Kindergarten,
seine Besonderheiten und seinen Alltag informieren. Die anschließende Eingewöhnung
ist auf jedes Kind individuell abgestimmt. Gemeinsam mit den Eltern wird jeder
weitere Schritt besprochen und die Aufenthaltszeit des Kindes im Kindergarten
von Tag zu Tag verlängert, bis es nach etwa 1-2 Wochen den Kindergartenalltag ohne
Mama oder Papa komplett bewältigen kann. Auch die Kindergruppe wird auf die
Aufnahme jedes neuen Kindes vorbereitet. Durch Rituale wie dem Willkommensgeschenk
wird die Eingewöhnung begleitet.
Abschied
Vor
der Einschulung finden neben der Vorschularbeit mit den Vorschulkindern besondere
Aktionen statt, wie z.B. Ausflüge ins Schwimmbad oder zur Feuerwehr. Außerdem
wird beispielsweise durch einen Schnuppertag Kontakt mit den Schulen
aufgenommen. Am Ende der Kindergartenzeit feiern wir mit jedem Kind seinen Abschied.
Für Besuche der Schulkinder stehen unsere Türen auch nach deren Abschied immer
offen.
Kindliche
Sexualität
Kinder
lernen während ihrer Zeit im Kindergarten sich und ihren Körper kennen. Dies
geschieht unter anderem dadurch, dass sie sich mit den anderen Kindern vergleichen
und so nach und nach zu ihrer Geschlechtsidentität finden.
Wir
möchten:
- dass offen über das Thema Sexualität
gesprochen werden kann
- dass keine negativen Behaftungen
entstehen
- dass die Kinder lernen können, ihre
eigenen Grenzen wahrzunehmen, zu respektieren und zu verteidigen
- dass die Kinder sich und ihren
Körper entdecken dürfen.
Was
wir für einen entspannten Umgang mit dem Thema tun:
- einen größtmöglichen Freiraum bieten
- die Intimsphäre des Kindes wahren,
zum Beispiel beim Wickeln oder Umziehen
- durch offene Gespräche gemeinsam
Regeln festlegen
- die Kinder dazu ermutigen NEIN zu
sagen, wenn sie etwas nicht wollen
- akzeptieren, dass „Doktorspiele“ zum
Kindergartenalltag gehören
Gesundheitserziehung
Ernährung
Eine
gesunde Ernährung halten wir für einen wichtigen Aspekt der kindlichen Entwicklung,
dem in unserem Alltag eine tragende Rolle zukommt. Da Essen auch für die Kinder
ein wichtiges und spannendes Thema ist, sind wir bemüht die individuellen und
sozialen Lern- und Entwicklungschancen in diesem Bereich umfassend zu nutzen.
Zunächst ist Essen eine sinnliche Erfahrung, durch die die Kinder lernen, was
ihnen schmeckt und was nicht. Das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten bietet zudem
vielfältige Lern- und Erfahrungsräume zum Beispiel im Bereich der Feinmotorik. Außerdem
ist es für die Kinder auch ein Lernprozess, realistisch einzuschätzen, wie viel
sie essen können, was ihre Selbstregulation langfristig fördert. Schließlich
sehen wir das Einnehmen der Mahlzeiten als tägliche Gelegenheit, soziales Miteinander
zu üben und den Kindern eine gesunde Esskultur mit auf den Weg zu geben. Auch
in diesem Bereich sehen wir uns als Vorbilder und achten darauf, was wir im
Kindergarten essen und wie wir es essen.
Was wir für
eine gesunde Ernährung im Kindergarten tun:
-
mit
den Kindern Obst und Gemüse anbauen, ernten und verarbeiten
-
gemeinsam
mit den Kindern kochen und backen
-
Obst,
Gemüse und Milchprodukte vom Bio-Lieferanten beziehen
-
keine
Süßigkeiten anzubieten
-
Wert
auf Rituale beim Essen legen: gemeinsam anfangen, gemeinsamer Essenspruch
-
kein
Zwang ausüben, aber die Kinder zum Probieren motivieren
-
Grundkenntnisse
über gesunde Ernährung vermitteln
-
sich
an den Jahreszeiten orientieren: saisonales Obst und Gemüse anbieten
Bewegung
Die
Förderung eines gesunden Bewegungsverhaltens ist uns sehr wichtig. Deshalb
bieten wir ein großes Außengelände, auf dem die Kinder unterschiedliche motorische
Herausforderungen finden. Der tägliche Weg vom Treffpunkt in der Gundelandstraße
zur Wiese und zurück trainiert zudem die körperliche Ausdauer. Grundsätzlich
sitzen die Kinder in unserem Kindergarten wenig: Der Morgenkreis findet im
Stehen bzw. in Bewegung statt und gespielt wird nicht am Tisch, sondern auf der
Wiese. Da die Kinder im Winter durch ihre dicke Kleidung etwas in ihren Bewegungsmöglichkeiten
eingeschränkt sind, nutzen wir zu dieser Zeit einmal in der Woche die sehr gut
ausgestattete Sporthalle der benachbarten Liesel-Oestreicher-Schule.
Zahnhygiene
Durch
regelmäßigen Kontakt zu unserer Paten-Zahnarztpraxis bleibt dieses Thema bei
uns immer aktuell. Unsere „Zahnfee“ besucht uns regelmäßig und zeigt den Kindern,
wie die Zähne richtig geputzt werden. Sie bereitet mit ihnen einmal im Jahr ein
zahngesundes Frühstück in unserer Einrichtung zu und klärt sie mit anschaulichen
Materialien der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH)
über die Bedeutung der Zahnhygiene und einer zahnfreundlichen Ernährung auf.
Täglich nach dem Frühstück putzen die Kinder hier im Kindergarten ihre Zähne,
so wie die „Zahnfee“ es ihnen beigebracht hat.
Entspannung
Zu
einem spannenden Kindergartentag gehören auch ent-spannende Momente. Rückzugsmöglichkeiten
für die Kinder zum ausruhen gibt es sowohl im „Ruheraum“ in der Kindergartenwohnung
als auch draußen auf der „Ruheinsel“. Mehrere Rituale helfen den Kindern, sich
während des Tages zu entspannen: So treffen wir uns mittags bevor wir uns auf
den Rückweg machen immer im Kreis und lesen ein Buch, damit die Kinder sich
noch einmal bewusst ausruhen können, bevor es losgeht. Auch nach dem
Mittagessen gibt es eine gemeinsame Ruhezeit, in der die Kinder auf Matratzen
im Ruheraum sitzen oder liegen können, während wir ein Märchen oder eine
Geschichte vorlesen. Wir sensibilisieren die Kinder für das Thema Entspannung, wenn
wir sie auf die Bedürfnisse ihres Körpers aufmerksam machen, indem wir etwa
fragen: „Du bist gerannt, hörst Du Dein Herz pochen?“ oder „Du wirkst müde,
magst Du Dich ein bisschen hinlegen?“
Zusammenarbeit im Team
Die
zwei Fachkräfte decken die Kinderzeit von 35 Stunden in der Woche mit ab
und sind zugleich auch für alle Aufgaben darüber hinaus verantwortlich:
- Angebote für die Kindergruppe vor-
und nachbereiten,
- gezielte Beobachtungen durchführen
und dokumentieren,
- Mitarbeiter (Hauswirtschaft, Garten,
FÖJ/ FSJ, Zusatzkraft) und PraktikantInnen anleiten und Bewerbungsgespräche
durchführen,
- Elterngespräche vorbereiten,
durchführen und nachbereiten,
- Aufnahme- und Vertragsgespräche
durchführen,
- Infoveranstaltungen abhalten,
- Verträge schließen,
- Kinderakten pflegen,
- Elterninformationen zur Verfügung
stellen (Infotafel, Mails),
- Elternabende organisieren,
- Feste, Helfertage und Ausflüge
vorbereiten und durchführen,
- Kontakte zu anderen Institutionen
pflegen (Erziehungsberatungsstelle, Grundschulen etc.),
- die Instandhaltung des Grundstücks
und der Wohnung gewährleisten,
- Einkäufe erledigen,
- für die Gesundheit der Tiere sorgen
(intakte Stallungen, Impfungen, Wurmkur, Futter etc.),
- an Teamsitzungen, Supervisionen und
Fortbildungen teilnehmen.
Da
diese Aufgaben in vier Wochenstunden von den beiden Fachkräften nicht zu
bewältigen sind, bleibt in der Regel eine in der Wohnung und arbeitet am Schreibtisch,
während die andere mit dem FÖJler, der studentischen Aushilfe und/oder der
Praktikantin nach dem Frühstück auf die Wiese geht. Ist nur eine der beiden Fachkräfte
da, hält sie sich bei der Kindergruppe auf.
Der
FÖJler hat ebenfalls eine volle Stelle und teilt sich seine Zeit zwischen den
Kindern, der Versorgung des Grundstücks und der Tiere und hauswirtschaftlichen
Tätigkeiten auf.
Die
Arbeitszeit und –schwerpunkte der PraktikantInnen richten sich nach den Vorgaben
ihrer Ausbildungsstätten.
Unser
Helfer für den Garten ist mit sechs Stunden pro Woche eingestellt und unsere Hauswirtschaftskraft
hat zehn Stunden in der Woche Zeit, die Wohnung in der Gundelandstraße zu
reinigen.
Alle
sechs Wochen nehmen wir eine Supervision in Anspruch, um Themen der Kindergruppe
oder des Teams mit einem unabhängigen Berater zu bearbeiten. Auch an Fortbildungen
rund um das Thema Kindergarten nehmen wir gerne und regelmäßig teil. An ein bis
zwei Tagen im Jahr reflektieren wir unsere Konzeption und passen sie den
aktuellen Gegebenheiten und Entwicklungen an. Bei dieser Gelegenheit blicken
wir auch auf das vergangene Kindergartenjahr zurück und machen Pläne für das kommende
Jahr.
Zusammenarbeit mit den Eltern
Wir
legen großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und schätzen
deshalb die familiäre Atmosphäre in unserem kleinen Kindergarten, die ein
Vertrauensverhältnis zu allen Eltern möglich macht und uns den Überblick über
weitere Familienmitglieder und wichtige Bezugspersonen der Kinder ermöglicht.
Da
sich die Eltern vor der Vertragsunterzeichnung klar darüber sein müssen, dass
es sich bei unserem Kindergarten um eine besondere Einrichtung handelt, laden
wir sie mit ihrem Kind vor der Aufnahme immer zu einem Schnuppertag ein, an dem
wir uns Zeit nehmen, die Familien über unser Konzept aufzuklären.
Wir
ermuntern die Eltern immer, auch Kontakte untereinander zu pflegen, damit sie
sich über unsere Öffnungszeit hinaus gegenseitig bei der Betreuung der Kinder
entlasten können.
Darüber
hinaus sind Elternabende und Elterngespräche ein wichtiger Bestandteil unserer
pädagogischen Arbeit. Elternabende finden mindestens zweimal im Jahr statt und
sollen ein Forum der Diskussion pädagogischer, organisatorischer und alltagspraktischer
Themen sein, die im Zusammenhang der Kinderbetreuung stehen.
Elterneinzelgespräche finden nach Bedarf (den sowohl die Eltern als auch die
Erzieherinnen anmelden können) statt, mindestens jedoch einmal im Jahr. In den
Gesprächen tauschen sich Eltern und Erzieher über den Entwicklungsstand des Kindes
aus oder es werden spezifische Probleme diskutiert.
Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Grundschule
Die nächstgelegene
Grundschule ist die Liesel-Oestreicher-Schule in der Boskoopstraße 6. Sie wurde
2007 eröffnet und beherbergt in dem Neubau im Frankfurter Bogen auch die
Kindertagesstätte "Kita im Apfelviertel" sowie ein Jugendhaus. In den
Herbst- und Wintermonaten nutzen wir an einem Vormittag die Turnhalle der
Grundschule, wodurch den zukünftigen Schulkindern dieser Teil der Schule
bereits vertraut ist.
Mit der Vorschulgruppe nehmen wir zudem vor der
Einschulung an einer Schnupperstunde teil.
Für die Koordinierung und Kooperation zum Übergang
Kindergarten – Grundschule sowie einen weiteren fachlichen Austausch wurde die
„Arbeitsgruppe der Einrichtungen des Schulbezirks Grundschule im Frankfurter
Bogen“ ins Leben gerufen. Hier treffen sich regelmäßig die Schulleitung,
LehrerInnen, Leitung und MitarbeiterInnen von sechs dazugehörigen Kindertageseinrichtungen,
sowie die Kinderbeauftragte des Stadtteils Preungesheim. In dieser
Arbeitsgruppe werden aktuelle Themen aus dem Schulbezirk 31 behandelt und eine konstruktive
Zusammenarbeit in Anlehnung an den „Hessischen Bildungsplan“ entwickelt.
Da
wir aber auch Kinder aus anderen Bezirken aufnehmen, besuchen nicht alle
Grashüpfer-Kinder die Liesel-Oestreicher-Schule. Deshalb kooperieren wir auch
mit anderen Grundschulen, z.B. der Theobald-Ziegler-Schule in der Theobald-Ziegler-Straße 10.
Beratungsstelle
In
Preungesheim gibt es seit zehn Jahren eine Erziehungsberatungsstelle, die
großen Wert auf eine enge Kooperation mit den Kindertageseinrichtungen des
Stadtteils legt. Die Erziehungsberatungsstelle berät nicht nur Familien des
Stadtteils kompetent und unkompliziert zu allen Erziehungsfragen oder familiären
Problemlagen, sondern bietet auch den pädagogischen Teams der
Kindertageseinrichtungen kompetente Hilfe an, die wir bei bestimmten Themen in
Anspruch nehmen.
Landesarbeitsgemeinschaft
Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH)
Mit
der für uns zuständigen Paten-Zahnarztpraxis arbeiten wir über das ganze Kindergartenjahr
eng zusammen. Die „Zahnfee“ berät das Team in Fragen der Zahnhygiene, schult
die Kinder in den Themen gesunde Ernährung und Zahnpflege und versorgt uns mit
Zahnbürsten für das Zähneputzen im Kindergarten, so dass dafür nicht die
Familien aufkommen müssen. Bei der Zusammenarbeit geht es nicht nur darum, über
Zahngesundheit aufzuklären, sondern auch den Kindern die Angst vor dem Besuch
einer Zahnarztpraxis zu nehmen.
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